Leonhard Pfitzinger/Marianne Pöppel: Helle Tage – Dunkle Tage
Die zusammengefassten Erinnerungen und Erlebnisberichte skizzieren ein Bild des dörflichen Lebens und der Kindheit und Jugend in der Nachkriegszeit: Mitarbeit auf dem Hof und Schule auf der einen Seite, große Freiheit auf der anderen Seite.
Zusammen mit Feldpostbriefen und Stammbäumen ist ein vielfältiges Mosaik entstanden in einem Rahmen von elf Generationen in fast 400 Jahren.
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„Ich wusste oft nicht mehr aus und ein.“
Ausgangspunkt der Familienerinnerungen ist das Leben von Anna Maria Pfitzinger, geb. Schweizer: Aufgewachsen in bescheidensten Verhältnissen, doch gesegnet mit Zähigkeit, Lebensenergie und großen Talenten, wird sie viele „Berufe“ ausüben. Schwere Schicksalsschläge muss die vierfache Mutter hinnehmen, doch mit ungebrochener innerer Kraft bleibt sie – selbständig und emanzipiert handelnd – der Rückhalt und eine treue Kämpferin für ihre Familie.
„Frei ist, wer tut, was er muss und kann“
Das Leben von Leonhard Pfitzinger unterhalb der Staufer Burg war geprägt von viel Liebe, vom Zauber der Natur – und von dem Warten auf die Rückkehr seines Vaters aus der Kriegsgefangenschaft. Können – Lernen – Spielen – Denken und Tun – diese Begriffe bündeln eine Kindheit und Jugend zu dieser Zeit aufs Trefflichste.
„Ich hab vom Barras jetzt so genug“
In einer sehr umfangreichen Sammlung von Feldpostbriefen aus dem Zweiten Weltkrieg wird Geschichte lebendig. Durch den völligen Verzicht auf inhaltliche Änderungen ist ein authentisches Bild erhalten geblieben, ein Spiegel des Zeitgeschehens und des damit verbundenen Schicksals der Soldaten im Feld. Zwei Erfahrungsräume bestimmen als jeweils eigene Welten diese Briefe: das Schicksal der Angehörigen zuhause und die Zwänge des Krieges, denen die Soldaten mit einem Gefühl der Ohnmacht ausgeliefert waren.
„Diese Woche hatte ich einen schönen Traum“
Die Feldpostbriefe wurden ebenfalls in ihrem Schreibstil belassen, lediglich etwas gekürzt. Hier sind es Briefe an die Liebste daheim, die nun niemanden mehr hat, mit dem sie Freud und Leid teilen kann – aber was ist dem Soldaten an der Front geblieben außer der Hoffnung, am Leben zu bleiben und nach Hause zurückkehren zu können. Sehr persönlich geschrieben, stehen die Gefühle und Hoffnungen, die immer weiter wachsende Vertrautheit und Liebe im Vordergrund. Die Strapazen und die Grausamkeit des Krieges treten dahinter zurück, auch wenn die Frage nach dem Sinn des Krieges zutage kommt. Die Briefe bezeugen eine Liebe zweier junger Menschen, die Zeit ihres Lebens stärker war als das Elend und das Leid des Krieges.
„Es muss sein!“
Als Folge des Dreißigjährigen Krieges und der in Österreich einsetzenden Gegenreformation hatten viele evangelische Familien ihre ursprüngliche Heimat Österreich verlassen, um sich in Franken und Schwaben ein neues Leben aufzubauen. So schwer die Entscheidung auch gefallen sein mag, stehen die Stammbäume der Familien stellvertretend für den Mut, neu anzufangen, für die Bereitschaft, das eigene Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und das Sehnen nach einer Heimat für sich und die Seinen.
Helle Tage, Dunkle Tage von Leonhard Pfitzinger und Marianne Pöppel, ist mit der ISBN 978-3-87707-307-0 im Verlag PH.C.W. Schmidt erschienen, der Ladenpreis beträgt 30,00 €.