Beschreibung
Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, XIII. Reihe: Neujahrsblätter, Band 54
Als Lothar von Faber 1839 im Alter von 22 Jahren die Bleistift-Fabrik seiner Vorfahren übernahm, stand sie vor dem Ruin. Doch nur wenige Jahrzehnte später waren die Schreibgeräte aus Stein bei Nürnberg weltbekannt, Lothar besaß ein großes Vermögen, genoss hohes gesellschaftliches Ansehen und war in den Freiherrnstand aufgestiegen. Geschäft und Familie bildeten für ihn eine untrennbare Einheit – allen voran seine junge Ehefrau Ottilie und sein Sohn Wilhelm. Auch seine Geschwister band er in das Unternehmen mit ein. Doch als Lothar 1896 starb, hinterließ er keinen männlichen erben. Seine Vision, sein Lebenswerk nachfolgenden Generationen übergeben zu können, schien ernsthaft in Gefahr zu sein. Er konnte nicht ahnen, dass durch die Heirat seiner Enkeltochter Ottilie mit Alexander Graf zu Castell-Rüdenhausen die Firma mit großem Erfolg unter dem Namen „A.W. Faber-Castell“ weitergeführt wurde. Der umfangreiche schriftliche Nachlass Lothars und seiner Familie lässt uns unmittelbar teilhaben an Freuden und Leiden einer weit verzweigten Dynastie, deren Schicksal sich vor dem Panorama einer bewegten zeitgeschichtlichen Epoche entfaltet.
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