Endlich wieder reisen! Ganz ohne Masken, Impfungen, Tests, Viren und ihre verflixten verwandten Mutanten sowie sonstige Geißeln und Unbilden unserer Zeit, die uns das Leben schwer machen. Freiheit, die ich meine … Und wie? Na ja, vorläufig eben noch am Schreibtisch, auf dem Sofa, in der Hängematte, wo eben Sie gerne lesen und ihrer Lektüre frönen. Zwei exklusive Reisen – ohne Nebenkosten, entsprechende -wirkungen jedoch nicht ausgeschlossen – haben wir heute im Angebot, bei uns für Sie gedruckt:
Egon Rheinberger – Die Italienreise, hg. von Hans-Jörg Rheinberger, Neustadt an der Aisch 2020, ISBN 978-3-9521318-7-9.
Egon Rheinberger. Münchner Kunst des späten Historismus um 1900
Rheinberger, Rheinberger … Josef Gabriel, der Münchner Komponist? – Nein, aber nahe dran, zumal Egon dessen zwar weniger bekannter, nichtsdestotrotz erfolgreich als Bildhauer und Architekt tätiger Neffe aus Liechtenstein war. Und auch die Namensgleichheit mit dem Herausgeber, vormaliger Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, dürfte wohl kaum ein Zufall sein (jawohl, ein Enkel, wie uns wikipedia verrät!).
Aus Anlass des 150. Geburtstags des Künstlers hat er 160 Blätter und ein Buch mit Skizzen von dessen Italienreise 1897 aus dem Nachlass veröffentlicht, der sich (wie das Familienarchiv Rheinberger) heute im Landesarchiv Liechtenstein in Vaduz befindet. Die Reise selbst – sie war vom Landesfürsten großzügig gefördert und finanziert worden.
Schon einmal, vor über 50 Jahren waren die reizvollen und detailreichen Landschafts- und Architekturzeichnungen gesichtet worden, anlässlich der Veröffentlichung wurden sie nun auch bearbeitet, digitalisiert und publiziert: als „Album“ (meint Halbleinenband mit gestrichenem Papier im Querformat) mit geschmackvoll-dezentem Layout und stilgerechter Ausstattung in der Liechtensteiner edition eupalinos – und freundlicher Unterstützung dreier Stiftungen in ebenda.
Biografisches zu Rheinbergers Jugend und seinen Münchner Jahren (S. 9-43) leitet den Band ein, dem der Herausgeber eine Dokumentation der transkribierten Briefe und des Abschlussberichtes von besagter Reise (S. 45-79) folgen lässt. Für die wissenschaftliche Bearbeitung (S. 81-163) konnte Caren Reimann gewonnen werden, als Kunsthistorikerin sonst mit „Projekten zum Kulturguterhalt in Deutschland“ beschäftigt. Die kunsthistorische Einordnung in die Münchner Kunst des späten Historismus um 1900 (S. 165-191) besorgte Michael ef Zimmermann, Professor für Kunstgeschichte in Eichstätt. Das ausführliche Literaturverzeichnis und Namensregister samt einer idealer Quellenlage machen den Band zu einer idealen Basis für eine weitere, umfassende Darstellung von Rheinbergers Gesamtwerk, die noch aussteht – und der es an großzügiger Unterstützung vor Ort schwerlich mangeln dürfte.