Freunde mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. (Hrsg.):  Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst 75

 

Auch in seinem neuesten Band widmet sich das Mainfränkische Jahrbuch wieder verschiedenen interessanten Themen aus der Kunst- und Kulturgeschichte Mainfrankens in insgesamt dreizehn wissenschaftlichen Beiträgen. Es handelt sich jedoch um einen besonderen Jubiläumsband, denn der Verein der Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. feierte 2023 sein 75-jähriges Bestehen. Deshalb sind in dieser Ausgabe auch die Reden und Grußworte enthalten, die anlässlich der 75-Jahr-Feierlichkeiten auf die Vereinsgeschichte zurückblicken und die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft ansprechen, denen sich der Verein als solcher und die historisch arbeitenden Wissenschaften insgesamt gegenübergestellt sehen.

 

 

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Historische Schlaglichter aus Zell und Würzburg

 

In den kultur- und kunsthistorischen Beiträgen des Bandes werden zunächst zwei historische Wappenbücher vorgestellt, in denen Würzburger Domherren vom späten 16. bis ins frühe 19. Jahrhundert mit ihren Wappen und Stammbäumen verzeichnet sind. Ihnen folgen architekturgeschichtliche Betrachtungen zu einem Austragshaus in Zell am Main sowie dem Terrassengarten des ebenfalls dort befindlichen Neumann-Palais. Weitere Beiträge widmen sich der fürstbischöflichen Gemäldesammlung im Würzburg des 18. Jahrhunderts, und zeitgenössischen Quellen, die zeigen, welche Eindrücke Reisende vom Leben im Würzburg des ausgehenden Ancien Régime hatten.

 

Von Malerei, Wallfahrten und Gesellschaftsordnungen

 

Andere Arbeiten führen die Leser und Leserinnen auf Schloss Seehof in den Weißen Saal und seine opulente Ausstattung oder stellen den flandrischen Maler Johann Baptist de Rüll vor, der unter anderem in Würzburg und Bamberg tätig war. Auch die für ihre Handwerkskunst bekannte Büttner- und Kellermeisterfamilie Huth und ihre Verbindung zum Juliusspital lernt man kennen, ebenso den Künstler Andreas Joseph Chandelle und die Porträts, die er von Mitgliedern der fränkischen Weinhändlerfamilie Wiesen anfertigte. Sakral wird es in zwei Beiträgen zu „Wunderberichten“ anlässlich der Dettelbacher Wallfahrt und zur frühen Geschichte der Wallfahrtskirche in Dimbach. Der Frage nach der Selbstidentifikation von Menschen des 18. und 19. Jahrhunderts wird in einer Arbeit zur „Dreifachzugehörigkeit“ am Beispiel der Stadt Seßlach nachgegangen, und um Lokalpolitik im 17. Jahrhundert geht es im abschließenden Beitrag, der sich mit der Dorfordnung des Bronnbacher Abtes Johann IX. Feixner befasst.

Den Schluss des Jubiläumsbandes bilden Rezensionen und Mitteilungen des Vereins.

 

Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst 75, herausgegeben von Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., ist mit der ISBN 978-3-949015-07-6 als fadengehefteter Festeinband im Verlag PH.C.W. SCHMIDT erschienen. Der Ladenpreis beträgt 38,60 €.