Landverbrauch. Eine Fotodokumentation
Flächenverbrauch in Bayern
Bodenversiegelung, Flächenversiegelung, Flächenverbrauch bedeutet alles dasselbe: Zerstörung von Landschaft und Natur.
„Do hau ma no a Straß her … Do hau ma an Kanal her … Do muaß da Woid weg und do muaß a Beton her, dreihundertfünzigtausend Kubikmeter Beton.“ dichtete H. J. Buchner alias „Haindling“ schon im Jahre 1993 auf seiner CD „Haindling“.
Bayern ist deutscher Spitzenreiter im Flächenverbrauch.
Täglich werden ca. 18 Hektar Bodenfläche – entsprechend der Größe von 25 Fußballfeldern – zugebaut. Bayerische Städte, Gemeinden und Kommunen übertrumpfen sich in der Ausweisung von Gewerbegebieten. Die Zersiedelung der Landschaft geht trotz des demographischen Wandels ungehemmt weiter. Neue und ausgebaute Verkehrswege zerschneiden die bayerische Landschaft. In den Kernzonen und Zentren der Dörfer und Städte verfallen die Anwesen. In den Alt- und Innenstädten mehrt sich der Leerstand. Auf der grünen Wiese machen sich immer mehr Einkaufszentren und Discounter breit. Die Uniformität der Stadt- und Dorfränder nimmt erschreckend zu.
„Hau ruck, hau ruck, des gäht bei uns Ruck-Zuck“. (Haindling)
Robert Schlaug, Bayerns Schattenseite. Flächenverbrauch ohne Ende? 1. Auflage 2015.
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Sichtbar machen und in den Blickpunkt rücken, was sich häufig unserer bewussten Wahrnehmung entzieht. Nach dieser Devise dokumentiert der Fotograf Robert Schlaug diese Schattenseite des modernen Bayern. Ohne Aufdringlichkeit und belehrende Kommentare zeigt er mit 128 Abbildungen das zur Normalität gewordene, graue, verbaute Bayern jenseits der Tourismus-Highlights. Dabei wird überdeutlich: Bayern verliert in allen Regierungsbezirken immer mehr von seiner allseits bewunderten Schönheit, die ja einen nicht unwesentlichen Teil seines immateriellen Wertes darstellt.
Richard Mergner, der Landesbeauftragte des BUND NATURSCHUTZ in Bayern, ergänzt den Bildteil durch eine kompetente Einführung in die Thematik des Flächenverbrauchs. Er benennt kritisch die Ursachen und Folgen, zeigt aber auch Lösungsmöglichkeiten auf.
Übrigens: Die Älteren unter uns erinnert das sicher an „Die Unwirtlichkeit unserer Städte. Anstiftung zum Unfrieden“ von Alexander Mitscherlich (verst. 1982). Schon in den 80er Jahren begann eine Diskussion über die Stadtentwicklung nach dem 2. Weltkrieg. Mitscherlich machte vor allem Profitgier und mangelndes soziales Verantwortungsgefühl der Grundbesitzer als Gründe für die „Zerstörung“ menschlicher Strukturen von Stadt und Landschaft aus.
Mehr zu diesem Thema beim Bund Naturschutz.