Beschreibung
(= IX. Reihe: Darstellungen aus der fränkischen Geschichte (59))
Die Lebensweise der mittelalterlichen Beginen hatte auf den ersten Blick nur wenig mit klassischen weiblichen Biographien zwischen Ehe und Kloster gemein und fand doch über einen langen Zeitraum weite Verbreitung: Frauen, die ein religiöses Leben nicht hinter Klostermauern, sondern in der Welt, ohne Klausur, Ordensregel und dauerhaftes Gelübde führten. Anhand von sechs Städten im bislang wenig untersuchten Südosten des Heiligen Römischen Reichs gelingt es der Autorin, neue Schlaglichter auf das noch immer rätselhafte Phänomen Begine zu werfen. Die ganz unterschiedlichen Erkenntnisse in Würzburg, Bamberg, Eichstätt, Regensburg, Passau und Freising zeigen die ungeheure Vielfalt dieser Lebensform. Die Studie fragt zunächst nach dem Ursprung des Beginenwesens innerhalb der viel größeren religiösen Frauenbewegung, um anschließend den Wandel im Laufe der Jahrhunderte zu beleuchten. So können überkommene Klischees hinterfragt und vielfach widerlegt werden. Hannah Hien wurde mit der vorliegenden Arbeit an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg promoviert und arbeitet als Archivrätin am Staatsarchiv Bamberg.