Beschreibung
Der Kosmos des Peter Flötner Eine Bildwelt der Renaisssance in Deutschland Erstmals wird mit diesem Buch eine alle Kunstgattungen umfassende Monographie des Nürnberger Bildschnitzers, Holz- und Steinschneiders, Zeichners, Entwerfers, Modelleurs und Plakettenkünstlers Peter Flötner vorgelegt, der von 1522 bis 1546 in Nürnberg lebte und arbeitete und als Inbegriff des deutschen Renaissancekünstlers der Generation nach Dürer gelten kann. Mit dem „Kosmos“ Flötners wird eine faszinierende, bislang fast unbeachtet gebliebene Bildwelt der frühen Neuzeit rekonstruiert. Geprägt wird sie von einer extrem ausgeprägten Sinnenfreude, einer Vorliebe für dramatisch inszenierte Illustrationen und Bilderfindungen, einem spielerischen und respektlosen Verhältnis zur italienisch geprägten Antike und insbesondere einer allenthalben spürbaren Präsenz von Ironie und Groteske. Damit werden zugleich wesentliche Phänomene einer „deutschen Renaissance“ in ihrer lange noch nicht ausreichend erforschten Eigengesetzlichkeit herausgearbeitet. Noch bis in die Gegenwart von zahlreichen, archivalisch nicht belegbaren „Mythen“ umhüllt, ist Flötner von den Kunsthistorikern bislang gerne in die Rolle des formfixierten Designers gedrängt worden. Alles Figürliche, alle Bildinhalte wurden weitestgehend ignoriert, was dem ungewöhnlich vielfältigen, „multimedialen“ Gesamtoeuvre nicht gerecht zu werden vermag. Die vorliegende Publikation stellt ein Gegengewicht und eine grundlegende Ergänzung zur bisherigen, in stilistischen Händescheidungen festgefahrenen Forschung dar. Die Autorin erfaßt erstmals alle Werke, auch bislang kaum bekannte, unveröffentlichte oder neu entdeckte Werke. Sie werden unter kunstimmanenten, ikonographisch-ikonologischen und interdisziplinär- kulturgeschichtlichen Aspekten sorgfältig und dennoch lesbar analysiert und interpretiert und führen die künstlerische Leistung und Bandbreite Flötners unterhaltsam vor Augen. Dem Werk ist ein umfassender Anhang zu Flötners Werken für Kirchen und Kunstkammern, eine ausführliche Bibliographie, ein Sach-, Personen- sowie ein aufwändiges ikonographisches Register angefügt Eines der spannenderen und kurzweiligeren Kapitel der Kunstgeschichte der Neuzeit -abseits des modischen Dürer-Rummels- tut sich auf ! Zeitübergreifende, zündende Komik mit populären wie intellektuell-philosophischen Qualitäten sowie eine starke künstlerische Autonomie zwischen dekorativer Gefälligkeit und ästhetischer Klassizität stellen darin nur zwei Pole dar ….
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