Johann Christian Reinhart (1761-1847) Band 4

49,90 

Fadengehefteter Festeinband
Format 21 x 29,7 cm
516 Seiten
zahlreiche farb. Abb. (334 farbig u. s/w)

  • Autor Vorname: Manfred
  • Autor Nachname: Pix
  • ISBN-Code: 978-3-87707-408-4
  • Auflage: 1. Auflage
  • Erscheinungsjahr: November 2020

Lieferzeit: 3 - 5 Werktage

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Beschreibung

Eine Dokumentation in Bild und Wort, Band 4.

Vom kurzzeitigen Kunstberater des bayerischen Kronprinzen, Mitglied der Kunstakademien in Berlin und Rom, königlich bayerischen Pensionär zum „Decanus“ der deutschen Künstler in Rom und leidenschaftlichen Jäger (1811-1828)

Das vorliegende Buch erzählt den Lebensabschnitt des Johann Christian Reinhart von 1811 bis 1828 und seinen Werdegängen sowie Rollen als kurzzeitiger Kunstberater des bayerischen Kronprinzen, Mitglied der Kunstakademien in Berlin und Rom, königlich bayerischen Pensionär zum „Decanus“ der deutschen Künstler in Rom und leidenschaftlichen Jäger.

Inhaltsangabe:
Im Gegensatz zu der erfolglosen Grabung bei Ariccia im vergangenen Jahr, kommt der im Anschluss daran von Kronprinz Ludwig (I.) von Bayern an Johann Christian Reinhart erteile erfolgversprechende Auftrag eine Grabung in Ostia zu unternehmen, trotz vielseitiger Bemühungen nicht zur Ausführung. Der Staat reklamierte das Recht dort zu graben schließlich für sich selbst. Reinharts weitere Versuche den Kronprinzen für den Ankauf antiker Skulpturen und alter Gemälde zu bewegen, schlugen fehl. Dessen neuer Kunstberater, der Historienmaler und Bildhauer Johann Martin Wagner, setzt sich mit seiner ablehnenden Meinung durch. Der nur kurze Zeit währende direkte Briefverkehr zwischen dem Kronprinzen und Reinhart wird bald vollends über Wagner geführt. Fünf Jahre nach seinem ersten Antrag an König Maximilian I. Joseph von Bayern eine bezahlte Dienstleistung zu erhalten, versucht es Reinhart Anfang 1812 erneut, diesmal durch Einschaltung des Kronprinzen. Die Entscheidung wird von der Beamtenbürokratie hinausgeschoben. Immerhin erhält er durch Vermittlung seines zweiten wahren Freundes nach Joseph Abel Georg von Dillis einen königlichen Auftrag über zwei Gemälde, die er aber trotz Bezahlung eines Vorschusses aus nicht nachzuvollziehenden Gründen nicht vollendet. Dillis Angebot, seine Professorenstelle an der Akademie der bildenden Künste in München zu übernehmen, zerschlägt sich, da dieser noch während der Bedenkzeit Reinharts selbst davon abrät. Wagner, inzwischen Reinharts Freund geworden und eingeweiht in dessen wiederholten Versuche eine bezahlte Dienststelle zu erhalten, erreicht über den Kronprinzen Ende 1821 wenigstens die Bezahlung der 1808 dem König übergebenen Zeichnung. Schließlich verhilft Ludwig (I.) Reinhart unmittelbar nach dem Tod von Friedrich Müller, genannt Maler Müller, auch Teufels Müller genannt, zu dem kleineren Teil von dessen Pension. Nach dem Wegfall der markgräflich-ansbachischen Pension vor 34 Jahren sind 300 Gulden jährlich „freilich nicht viel, indessen immer genug um Haus Zinß und becker zu bestreiten“, stellt Reinhart enttäuscht fest. Die schmerzliche Einstellung des Romalmanachs nach zwei Jahrgängen will Reinhart durch die Herausgabe eines Stichwerks nach Giulio Romano wenigstens teilweise kompensieren. Trotzdem zwei weitere Aufgaben erscheinen, erlebt es durch den Bruch mit dem Finanzier keine Fortsetzung. Und so ist er weiterhin fast vollständig auf die Erlöse seiner künstlerischen Arbeit angewiesen. Nach Berlin wird er Anfang Dezember 1813 unter der Direktion von Antonio Canova in die ehrwürdige Accademia di San Luca in Rom aufgenommen. An Aufträgen mangelt es ihm nicht. Einige lässt er liegen, andere vollendet er trotz Anzahlung nicht. Insgesamt sind von 1811 bis 1828 mindestens 28 Gemälde nachgewiesen, das sind im Durchschnitt eineinhalb pro Jahr. Zu den Auftraggebern und Käufern gehören u.a. Luise Gräfin von Albany, geb. Prinzessin von Stolberg-Gedern, Manuel de Godoy y Alvarez de Faria Rios Sanchez Zarzosa, dem Principe de la Paz, König Karl IV. von Spanien (zwei Gemälde), Prinz von Sachsen-Gotha-Altenburg, Freund Michael Sigmund Christian Buttstädt, der mit Aufträgen überhäufte Freund und Gönner Bertel Thorvaldsen (zwei Gemälde), Carl Mayer Freiherr von Rothschild, Leo Klenze, Franz Erwein Graf von Schönborn-Wiesentheid (zwei Gemälde), Francesco Massimo dell’Aracoeli mit einem Großauftrag von 8 in Tempera auf Leinwand gemalten großformatigen Landschaften, die in die Wände eines Zimmers in dessen Palast in Rom eingelassen werden sollen. Nach Zweidreivierteljahren vollendet und in Reinharts Wohnung öffentlich ausgestellt, erregen sie ungeteilten Beifall. Meist zu Folgen zusammengefasste und selbst verkaufte etwa 40 Radierungen und Lithografien von Landschaften und Tieren sichern ein schwankendes Grundeinkommen. Und es bessert sich für eine gewisse Zeit, als nach langem Streit mit dem Frankfurter Verleger und Buchhändler Johann Friedrich Wenner eine Einigung herbeigeführt wird und er 20 Platten zur Vermarktung der Druckgrafiken übernimmt. Drei Landschaften im neuen Druckverfahren der Lithografie bleiben ein Versuch. In dem Mitte Juni 1813 in Rom eingetroffenen Adolf Heydeck findet Reinhart seinen einzigen Schüler und einen lebenslangen Freund. Auf den gemeinschaftlichen Memoranden deutscher Künstler findet sich seine Unterschrift an vorderer Stelle, öffentliche Stellungnahmen führt er gemeinsam mit Thorvaldsen an. An großen Feiern nicht nur der deutschen Künstler übernimmt er die aktive Rolle des Feuerwerkers. Die durch das massive Auftreten der Nazarener hervorgerufene Spaltung der deutsch-römischen Künstlerlandschaft geht soweit, dass die Neudeutschen nicht an einer Ehrenfeier für einen Altdeutschen teilnehmen. Sie führt auch zu einer gewissen Isolierung Reinharts. Er lebt zurückgezogen, regelmäßig im Sommer und Herbst mit seiner Familie, die im August 1811 durch die Geburt eines Sohnes wieder auf vier Personen gewachsen ist, in Ariccia. In Ariccia ist er jetzt auch im Winter an zutreffen, wo er auf Wachteljagd geht. Seine gewachsene Jagdleidenschaft führt ihn im Frühjahr, Frühsommer oder Spätherbst meist ans Tyrrhenische Meer. Ist aber auch die Ursache für die Zunahme von rheumatischen Erkrankungen, die insbesondere seine Malerei beeinträchtigen. Seine Rolle als Cicerone neuer Romreisender in die nähere Umgebung setzt er mit stark geschwundener Frequenz fort, u.a. mit Johann Gottlob Quandt und Friedrich Heinrich von der Hagen. Von der Hand befreundeter Künstler und ihm selbst wird sein Bildnis gezeichnet, radiert und gemalt.

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