Beschreibung
Johann Christian Reinhart (1761-1847) – Eine Dokumentation in Bild und Wort
Band 2: Durch „malerisch-radirte Prospecte“/ „vues pittoresques“, weitere Naturansichten und ideale Landschaften zum führenden deutsch-römischen Landschaftler in Rom (1789-1799)
Das erste römische Jahrzehnt in einem politisch unruhigen Umfeld verläuft für Johann Christian Reinhart erfolgreich. Nach einem ungetrübten Genuss der fürstlichen Unterstützung von nur zwei Jahren muss er seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten. Sein ehemaliger Dresdner Privatlehrer und Freund Johann Christian Klengel vermittelt die geschäftliche Verbindung zu dem Nürnberger Kunsthändler und Verleger -Johann Friedrich Frauenholz, für den er insgesamt 49 Platten mit Tierstudien, antiken Grabdenkmälern, topografischen und idealen Landschaften fertigt, dem er andere befreundete Künstler, z. B. Joseph Anton Koch, anträgt und deren Werke besorgt, der seine Post an Freunde in der Heimat weiterleitet und ihm u. a. Radierungen bewunderter Künstler besorgt. Die neu geknüpfte Freundschaft besonders zu Nicolas Didier Boguet, Hendrik Voogd, Asmus Jakob Carstens und Ludwig Fernow hält ein Leben lang. 1795 unterbricht er seine Arbeit an dem von ihm initiierten Gemeinschafsunternehmen mit seinen Freunden Albert Christoph Dies unRd Jakob Wilhelm Mechau Mahlerisch-radierte Prospecte von Italien und malt für adelige und bürgerliche Auftraggeber, wie den exzentrischen Frederick Augustus Hervey, 4th Earl of Bristol, die Freundin und engste Vertraute von König Friedrich Wilhelm II. von Preußen Wilhelmine Ritz, geb. Enke, deren Bruder Carl Enke und seinem Freund Frauenholz in Öl topografische und ideale Landschaften, darunter zwei heroische Sturmlandschaften. 1798 radiert auch er die beiden letzten Platten des Gemeinschaftsunternehmens. Die Einnahmen aus seiner intensiven Arbeit verwendet er u. a. zur Anschaffung eines Neapolitaner Hengstes und zum Kauf von Gemälden Alter Meister bei Gelegenheit der politisch bedingten Verkäufe des römischen Adels. Im Gegensatz zu Band 1 sind aus dem ersten römischen Jahrzehnt beinahe gleich viele literarische Zeugnisse wie bildkünstlerische Werke Reinharts überliefert.
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