Beschreibung
Wilhelm Löffelholz (1424-1475) – Patrizisches Leben und politisches Handeln im Nürnberg des 15. Jahrhunderts
Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte, Band 76
Der Patrizier Wilhelm Löffelholz (1424-1475) entstammte einem wohlhabenden Bamberger Geschlecht. In Folge der hussitischen Bedrohung und des Immunitätenstreits zwischen Bischof, Domkapitel und Stadt wandte sich die Familie nach Nürnberg. Für Wilhelm Löffelholz wurden damit die Weichen neu gestellt: In Nürnberg betrag er neue Lebenswelten, heiratete die Tochter eines reichen und angesehenen Ratsherrn, begann Handel zu treiben und wurde schließlich in den Inneren Rat, das politische Führungsgremium der Reichsstadt, kooptiert. Die Biographie zeigt auf, welche Chancen sich dem jungen Patrizier in Nürnberg boten und wie er diese zu nutzen wusste; zugleich wird deutlich, welche Grenzen der Laufbahn eines Ratsherrn gesetzt waren, der keinem der alteingessenen Geschlechter entstammte.
Methodisch verfolgt die Arbeit einen mikrohistorischen Ansatz: Sie spürt den individuellen Eigenheiten von Wilhelm Löffelholz nach, sie beleuchtet persönliche Beziehungen, Frömmigkeit und politische Überzeugungen und untersucht, welche Erfahrungen den Patrizier persönlich beeinflussten. Auf der anderen Seite stellt sie Typisches für Zeit, Ort und Schicht heraus: Sie führt aus, was in das kollektive Gedächtnis der Nürnberger Bürger einging und so auch die Politik der Reichsstadt bestimmte. Und sie nimmt nicht zuletzt das Selbstverständnis und das Selbstbewusstsein des städtischen, speziell des Nürnberger Patriziats in den Blick.
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