Beschreibung
Recherchen über Klosterfrauen des 18. Jahrhunderts fielen in der Kirchengeschichte Bayerns in der Regel weitgehend der Bedeutungslosigkeit anheim. Die Schwestern rückten erst dann in den Blickpunkt der Kirchenhistoriker, wenn die Gläubigen sich einer als“gottselig“ gerühmten Schwester zuwand-ten, die durch ihr mystisches Leben im Kloster besonders aufgefallen war, sodass sich deren Verehrung auch außerhalb der Klostermauern entwickelte. Ein weitum bekanntes Beispiel dieser Art ist die von der Bevölkerung hoch verehrte schwäbische Barockmystikerin Crescentia Höß (1682-1744) von Kaufbeuren. Seit ihrer Seligsprechung nahm sich die Kirchengeschichte ihrer an; in jüngster Zeit wurde sie heiliggesprochen. Fiel aber eine Klosterfrau in der Gemeinschaft negativ auf, erfuhr die Öffentlichkeit von deren Schicksal meist nichts, da aufgrund der klösterlichen internen Justiz darüber nichts nach außen dringen durfte. Dass die Gläubigen Münchens und weit darüber hinaus in den Fall einer solchen Schwester dennoch miteinbezogen wurden, hing mit dem Fluchtversuch einer Münchener Nonne im Jahr 1765 zusammen. Noch mehr Aufsehen ergab sich um diese Klosterfrau, als Jahre später Kurfürst Maximilian III. Joseph – in der Folge Max III. Joseph – eingriff, sodass dieser Fall weit über die Stadt hinaus publik wurde. Die Ereignisse um diese Münchener Nonne, die Klarissin Magdalena Paumann, die sich im Spannungsfeld der Aufklärung abspielten, sind bis heute in Literatur und Medien präsent.
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