Dieter Jötten und Heidemarie Jötten (geb. von Elmpt): Zur Geschichte des niederrheinischen Adelsgeschlechts von Elmpt. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage
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Mittlerweile in zweiter Auflage erschienen ist das Buch „Zur Geschichte des niederrheinischen Adelsgeschlechts von Elmpt“, und das zu Recht, denn Dieter Jöttens anhaltende Nachforschungen brachten einige neue Erkenntnisse, die nun das ursprünglich von ihm und seiner Frau Heidemarie Jötten (geb. von Elmpt) verfasste Werk erweitern. Die vom Niederrhein stammende Familie derer von Elmpt reicht urkundlich nachgewiesen bis ins Jahr 1203 zurück. Seit dieser Zeit ist sie Teil der deutschen und europäischen Geschichte und hat in dieser vielfältige Spuren hinterlassen.
Junker, Ritter, Edelherren
Der in älteren Beiträgen zur Familiengeschichte wenig beschriebenen Zeit vom 13. bis zum 15. Jahrhundert wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die Familie in ihren verschiedenen Linien und ihre Beziehungen zu den Fürsten ihrer Zeit werden bis in jene Epoche zurückverfolgt. Auch von Ländereien und baulichen Zeugnissen der Adelsfamilie wird berichtet, etwa dem Gut Ophoven, auf dem heute noch eine Mühle aus der Zeit erhalten ist, als sich dort eine frühmittelalterliche, hölzerne Burganlage befand.
Ebenfalls interessant sind die Verbindungen derer von Elmpt ins heutige Estland, angefangen bei Wilhelm II. von Elmpt, der dort im 14. Jahrhundert als Ritter an der Errichtung eines Ordensstaates des Deutschen Ordens beteiligt war. Er und seine Nachkommen erhielten einige Güter in der baltischen Region, etwa auf der Insel Oesel – heute Saaremaa – und im Dom von Tallinn finden sich heute noch Epitaphe von Verwandten der Familie von Elmpt.
Die Brüder Johann Martin und Franz Philipp von Elmpt und ihre bemerkenswerten Karrieren
Besondere Würdigung erfahren auch die Brüder Johann Martin von Elmpt und Franz Philipp von Elmpt, die im 18. Jahrhundert lebten. Da beide kaum Anteile aus dem Familienerbe zu erwarten hatten, entschieden sie sich für eine militärische Laufbahn, in der sie durch ihre Erfolge beide zu Personen von europäischer Bedeutung wurden.
Johann Martin von Elmpt diente erst in der französischen, später in der russischen Armee, in der er schnell aufstieg, unter anderem zum Generalquartiermeister unter Katharina der Großen. Er wurde in dieser Zeit mit Orden geehrt, jedoch bezeugen Briefe auch Meinungsverschiedenheiten mit der Zarin. Unter Paul I., ihrem Sohn, wurde Johann Martin von Elmpt zum Generalfeldmarschall befördert. Beachtlich ist, dass er, obwohl nicht für deutsche Fürsten tätig, auch von deutscher Seite Besitztümer und Ehrungen erhielt, darunter den Titel eines Reichsgrafen.
Sein Bruder Franz Philipp von Elmpt diente dagegen im österreichischen Militär. Dort machte er sich durch Vermessungsarbeiten im – heute rumänischen – Gebiet um Temeschwar verdient, die das damals unzureichende Kartenmaterial der österreichischen Armee erheblich verbesserten. Seine Leistung wurde vorbildhaft für spätere Vermessungsarbeiten im gesamten österreichischen Staatsgebiet. 1785 wurde er Festungskommandant von Prag, und nach anderen Beförderungen brachte er es 1789 zum Feldmarschall-Leutnant, dem zweithöchsten militärischen Führer in Österreich.
Ursprünge in England
Auch wenn die Familie von Elmpt erst im Jahr 1203 erwähnt ist, lassen Überlegungen zur Herkunft des Namens „Elmpt“ möglicherweise Rückschlüsse auf noch frühere Jahrhunderte zu. Der Name „Elmpt“ – ursprünglich in der Form „Elmete“ – ist in Deutschland ohne wirkliche Parallelen, aber für das frühmittelalterliche England ist ein keltisches Königreich namens Elmete bezeugt. Denkbar ist daher, dass der Name derer von Elmpt auf eine ursprünglich keltische Herkunft ihrer Familie und ihres Ortes hinweist.
Insgesamt eröffnet die Geschichte des Adelsgeschlechtes von Elmpt einen interessanten Blick in historische Zeiten und zeigt die weitreichenden Verbindungen zwischen Deutschland und Europa auf, die schon in vergangenen Jahrhunderten existierten.
Dieter Jötten und Heidemarie Jötten (geb. von Elmpt): Zur Geschichte des niederrheinischen Adelsgeschlechts von Elmpt, erschienen im Verlag PH.C.W. SCHMIDT aus Neustadt an der Aisch, ISBN 978-3-87707-344-5 Ladenpreis 27,90 €.