Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte Band 106, Hamburg 2020, ISSN 0083-5587.
Beiträge zur Geschichte Hamburgs
Wikinger ja, aber wer würde die Hansestadt heute als Ziel von Überfällen heidnischer Slawen im Mittelalter in Verbindung bringen – Realität oder Fiktion, fragt G. Bock im einleitenden Aufsatz (S. 1-36).
Hamburg zur Zeit des Ungarnkrieges von Kaiser Friedrich III. und seine verfassungsrechtliche Stellung 1486/87 untersucht J. Lubini in seinem Beitrag (S. 37-52). Womit wir, zeitreisend, bereits im 20. Jahrhundert angelangt wären. Wie das Landhaus Grüneck als Tropenkurhaus und Tbc-Kinderklinik in die lokale Medizingeschichte einging, vermag St. Wulf zu zeigen (S. 53-81), während Y. Müller den Einsatz der Hamburger SA im Luftkrieg betrachtet (S. 83-106): „relevant political factor“ oder doch nur „Sirenendreher“?
O. Pelc dagegen befasst sich (S. 107-129) mit dem schier unglaublichen Lebensweg des Ilya Suster, der bei der Kapitulation Hamburgs 1945 als englischer Dolmetscher arbeitete – geboren 1914 in der Mandschurei, dem heute chinesischen Harbin, als Sohn eines lettisch-russisch-jüdischen Eiergroßhändlers.
Es folgen auf gut 280 Seiten (S. 131-413) Rezensionen und Hinweise, die in ihrer Ausführlichkeit und faszinierenden Bandbreite Hamburgs Geschichte und ihre Akteure in sämtlichen Facetten beleuchten und selbst bei kursorischer Durchsicht eine reiche Ausbeute an „Lesefunden“ garantieren!