Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt. Heft 85. Neue Folge Heft 32.

 

Auch Heft 85 (2024) der „Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt“ zeigt wieder ein hohes Niveau: Insgesamt 16 Beiträge in Form von Miszellen, Aufsätzen, Rezensionen und Berichten widmen sich der Geschichte Erfurts und den historischen Persönlichkeiten der Stadt sowie wichtigen Ereignissen der Stadtgeschichte.
Dabei stets im Mittelpunkt: der Verein, der seine wichtige Funktion als „historisches Gewissen der Stadt“ wahrnimmt und sich mit lebhaften Diskussionen in die öffentliche Erinnerungskultur einbringt.

Der neue Band startet mit einem Nachruf auf den Historiker, Bildungsbürger und ersten Vorsitzenden des neu gegründeten Erfurter Geschichtsvereins Ulman Weiß, der mit seinem Geburtsort sein Leben lang eng verbunden geblieben ist.

 

 

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Erfurts Weg zum Welterbe-Titel der UNESCO

Dass Erfurt viel zu bieten hat, ist weithin bekannt, doch der steinige Weg der Stadt bis hin zum historischen Welterbe erst dank Maria Stürzebecher, die mit ihrem Beitrag darüber die Miszellen einleitet. Doch ist kulturelle Vielfalt nicht nur im jüdisch-mittelalterlichen Erbe zu finden. So kann nicht nur die Altstadt als bauliches Zeugnis der Kunstwerke vergangener Zeiten punkten, sondern auch Kunstwerke wie das im Erfurter Dom befindliche Triptychon, das sogenannte „Einhornretabel“, dem sich Svea Janzen in ihrer Miszelle widmet. Den Abschluss bildet die Miszelle des neuen Vorsitzenden des Erfurter Geschichtsvereins Martin Sladeczek über die Sühneverträge in den mehr oder weniger zufällig erhalten gebliebenen Stadtbüchern des Mittelalters.

 

Flurdenkmäler, Kemenate und die Eisenbahn

Es folgt der umfangreichere Abschnitt des Heftes mit dem ersten Aufsatz von Tim Erthel und Frank Störzner über Steinkreuze und andere Flurdenkmale, gefolgt von Frank-Joachim Stewings Beitrag zum sogenannten Mönchskreuz, und auch die Leonhardskirche auf dem Peterberg findet ihren Platz in einem eigenen Aufsatz.

Wie wohnte man im Mittelalter in Erfurt? Am liebsten in beheizten Räumen. Und mit den Möglichkeiten und technischen Lösungen setzt sich Barbara Perlich auseinander, ob offene Feuerstelle, Herd, Kamin oder Ofen – bei allen regionalen Unterschieden und zeitlichen Entwicklungen bleibt die Linie doch weitgehend gleich.

 

Wie in vielen anderen Städten auch war der Anschluss Erfurts an das Eisenbahnnetz ein Meilenstein für die Stadtentwicklung – sie ermöglichte eine rasch voranschreitende Industrialisierung und den Anschluss an die wirtschaftlichen und kulturellen Zentren. Hans-Werner Hahn und Clemens Petersheim widmen sich dieser Thematik, Christian Hlavac folgt mit den Berichten reisender Gärtner aus Österreich in die weltweit bekannte Blumenstadt des 19. Jahrhunderts.

Mit Katharina Thal lernt der Leser eine gebildete und wohlerzogene Tochter der Leipziger Oberschicht kennen, die durch Heirat zur Erfurterin wurde, ihre Lebensgeschichte wurde von Sebastian Ringeis gründlich recherchiert. Tom Fleischhauer stellt die Erinnerungen von Egbert Schwarz vor, einem „wahren Chirurgen“, dem Gründungsrektor der Medizinischen Akademie Erfurt 1954.

 

Rückblicke auf das Jahr 2023

Dem umfangreichen Aufsatzteil folgen der stadtarchäologische Bericht, verschiedene Rezensionen, ein Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr und die Chronik der Stadt Erfurt 2023.

 

„Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt. Heft 85. Neue Folge Heft 32.“, ist erschienen im Verlag PH.C.W. SCHMIDT aus Neustadt an der Aisch, ISBN 978-3-87707-287-5, Ladenpreis 20,00 €.