Brigitte McNeill: Die Fräulein – Junglehrerin in die 70er Jahr
Neustadt ade! Im Sommer 1971 verlässt Brigitte McNeill nach dem Abitur ihre Heimatstadt. Und genau da endet auch das „Maadla aus die 50er Jahr“. Was danach passiert? Das erzählt sie nun in ihren ihrem neuesten Buch „Die Fräulein – Junglehrerin in die 70er Jahr“ – wie von Brigitte McNeill gewohnt mit viel Leichtigkeit und einem Augenzwinkern im fränkischen Dialekt.
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Freiheit statt Ernst des Lebens
Nach den Erinnerungen an die 50er und 60er Jahre in Neustadt an der Aisch folgt nun also mit „Die Fräulein“ eine Reise in die wilden 70er.
Nach dem Abitur, so berichtet die Autorin, fährt sie zunächst einmal vier Wochen lang quer durch Europa: die Freiheit genießen. Von der Zukunft, einem Studium und dem Ernst des Lebens will sie zu diesem Zeitpunkt überhaupt nichts wissen. Im letzten Moment entscheidet sie sich dann für ein Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule in Nürnberg. Sie erzählt von Studentenstreiks und Demos, von strickenden Kommilitoninnen und ersten Unterrichtsversuchen, von Praktika und antiautoritärer Erziehung.
Reise in die wilden 70er
Nach sechs Semestern, im Sommer 1974, tourt sie nochmal vier Wochen lang durch Europa. Erst kurz vor ihrer Vereidigung als Lehrerin kehrt sie zurück, mit den Gedanken noch gar nicht richtig bei der Sache. Ihr erster Dienstort ist Scheinfeld, eine große Verbandschule, die die vielen kleinen Dorfschulen abgelöst hat. Sie berichtet vom ersten Schultag als Lehrerin, von letzten Schultagen, von Konferenzen, Prüfungen, ihren Kollegen und Schülern, vom Hausmeister, von Feiern und vom Fasching.
Neben dem Einblick in das Leben einer Junglehrerin wird den Lesern auch ein authentisches und ehrliches Bild der damaligen Verhältnisse vermittelt: das Lebensgefühl der 70er Jahre wird lebendig. Alle, die diese Zeit selbst miterlebt haben, werden dank dieses Buches bestimmt in ihren eigenen Erinnerungen an die wilden 70er schwelgen können. Und alle, die noch zu jung sind, um es selbst miterlebt zu haben, können sich bei oder nach der Lektüre nun zumindest lebhaft vorstellen, wie es gewesen ist – damals, zwischen ABBA und Koteletten, Schlaghosen und Plateausohlen.
Das oder die Fräulein?
Und warum eigentlich „die“ Fräulein? Fräulein war bis weit in die 70er Jahre ein mehr als gebräuchlicher Ausdruck für unverheiratete Lehrerinnen. Aber eigentlich müsste es doch „das“ Fräulein heißen, oder? Die Drittklässler, die Brigitte McNeill in ihrem ersten Dienstjahr unterrichtete, hielten verständlicherweise aber den Artikel „die“ für die einzig richtige Bezeichnung für ihre weibliche Lehrerin. Deshalb also „die Fräulein“.
Brigitte McNeill hat erfolgreich vier weitere Bücher sowie ein Hörbuch im Verlag PH.C.W. Schmidt veröffentlicht. Mit ihrem einzigartigen Schreibstil und ihrer Erzählweise schafft sie es immer wieder, ihre Leser und Zuhörer in den Bann zu ziehen.
Brigitte McNeill: „Die Fräulein – Junglehrerin in die 70er Jahr“, ist erschienen im Verlag PH.C.W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 2022, ISBN 978-3-87707-259-2, Ladenpreis 14,90 €.